Mutmaßliches Tötungsdelikt

Anklage nach Tötung eines Flüchtlings im Spessart

31. März 2025 , 13:36 Uhr

Ein Migrant wird in Unterfranken getötet, mutmaßlich von einem Ehepaar. Nun gibt es eine Mordanklage.

Mehr als sieben Monate nach dem gewaltsamen Tod eines jungen Mannes im Spessart hat die Staatsanwaltschaft Aschaffenburg eine Frau wegen Mordes angeklagt. Für ihren ebenfalls beschuldigten Ehemann beantragte die Behörde die Durchführung eines Sicherungsverfahrens – das ist in der Regel immer der Fall, wenn von einer Schuldunfähigkeit des Betroffenen zur Tatzeit ausgegangen wird, etwa aufgrund einer psychischen Erkrankung.

In einem Sicherungsverfahren geht es um die zeitlich unbegrenzte Unterbringung eines Beschuldigten in einer geschlossenen Abteilung eines psychiatrischen Krankenhauses. Auch wenn es keine Anklage wie in einem normalen Strafverfahren gibt, sondern eine sogenannte Antragsschrift, wird solch ein Fall vor Gericht verhandelt.

Ermittler gehen von Heimtücke aus

Die 32 Jahre alte Frau und der 39-Jährige, beide afghanische Staatsangehörige, sollen am 10. August 2024 einen Landsmann nahe Altenbuch (Landkreis Miltenberg) getötet haben. Das 18 Jahre alte Opfer wurde nach Einschätzung der Ermittler heimtückisch ermordet, wie eine Landgerichtssprecherin mitteilte. 

Zum möglichen Motiv teilte die Staatsanwaltschaft bisher nichts mit. Das Landgericht muss nun über die Zulassung der Anklage und der Antragsschrift entscheiden. 

Unklar ist bisher, warum der 18-Jährige, der sich nach Polizeiangaben zuvor in Niedersachsen aufgehalten haben soll, in Unterfranken war.

Das verdächtige Paar lebte bis zur Untersuchungshaft in einer Flüchtlingsunterkunft in Altenbuch. Nach der Festnahme bestritt es, etwas mit der Gewalttat zu tun zu haben. 

Passanten hatten das Opfer tot auf einem Forstweg im Spessart entdeckt.

Quelle: dpa

Afghanistan Bayern Deutschland Hessen Kriminalität Niedersachsen Prozess (Gericht)

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