Der heutige fünfte Verhandlungstag im Bindlacher Mordprozess ging schneller zu Ende als die Prozesstage vorher. Die Richterin am Landgericht Bayreuth hat heute vor allem die Anklageschrift angepasst. Im Wesentlichen aus zwei Gründen: zum einen seien durch die Vernehmungen noch weitere Motive des Angeklagten Leon D. ans Tageslicht gekommen. Die Wut auf seine ermordete Ex-Freundin, die Angst aus der Freundesgruppe verdrängt zu werden und das Gefühl, die Kontrolle über seine Lebenssituation zu verlieren.
Außerdem hat die Richterin in der Anklageschrift den vermuteten Tathergang angepasst. Jetzt geht die Kammer davon aus, dass Leon D. die Tat spätestens zwei Tage vorher geplant haben soll. Der Angeklagte soll mit Vorsatz zu dem Haus seiner Ex-Freundin gefahren, die Schutzkappe seines Messers entfernt haben und direkt auf sie losgegangen sein, als sie die Tür geöffnet habe. Die Tat soll sehr gezielt und mit voller Absicht passiert sein, so die bisherige Einschätzung. Es müsse außerdem über eine mögliche Sicherheitsverwahrung gesprochen werden, heißt es.
Der Prozess wird kommenden Donnerstag fortgesetzt.