Wenn es nicht mit den abgebrochenen Bauarbeiten im Kirchwehr in Kulmbach öffentlich geworden wäre, wären die Vorgänge bei Günther Bau in Stadtsteinach wohl eher unter dem ehemaligen Geschäftsführer, dem Firmenchef und dem Insolvenzverwalter ausgemacht worden.
Der ehemalige Geschäftsführer spricht in der Bayerischen Rundschau vom Samstag von sehr komplizierten Strukturen der beiden übergeordneten Besitzgesellschaften. Der Eigentümer aus Tel Aviv in Israel nennt jetzt Probleme mit der Mehrwert- und der Umsatzsteuer, wodurch ein plötzliches 1,5 Millionen Euro-Finanzloch entstanden sei.
Der ehemalige Geschäftsführer hat gekündigt, wollte vorher noch Teile oder die ganze Firma übernehmen, andere Teile verkaufen und hat inzwischen eine Firma mit ähnlichem Namen gegründet und wollte die Aufträge von Günther Bau übernehmen. Dann wieder ist die Rede von Partnerschaften mit anderen Firmen und Mitarbeitern, die plötzlich auf Baustellen anderer Firmen gearbeitet hätten – ausgeliehen wohl, samt Baumaschinen, von denen man das Firmenlogo abgekratzt hatte.
Fakt ist in diesem Wirrwarr, die Polizei hat Baumaschinen sichergestellt und für die Baustelle im Kulmbacher Kirchwehr sollen die Arbeiten neu ausgeschrieben werden.