Solche Fälle hat es auch in Oberfranken schon geben. Die Software einer Firma wird gehackt, alles verschlüsselt und die Firma soll Geld bezahlen um an ihre eigenen Daten wieder ranzukommen. Bekannt geworden ist so ein Fall zuletzt bei medi in Bayreuth, die Firma hatte nicht gezahlt und den Fall öffentlich gemacht.
Jetzt haben die Bamberger Cybercrime-Spezialisten in Zusammenarbeit mit dem FBI in Amerika und vielen weiteren internationalen Behörden einen solchen Hackerring gesprengt.
Marlen Vohwinkel aus der Nachrichtenredaktion:
Der Name, Radar/Dispossessor, ein Ring von kriminellen Hackern, der gezielt auf mittelständische und kleine Unternehmen losgegangen ist. Warum? – Weil die oft ihre Computer nicht richtig schützen. Verwundbare Rechnersysteme, schwache Passwörter – das war das Einfallstor für diesen Ring, der absolut international aufgestellt ist. Von Brasilien bis Polen, von Peru bis Australien, auch in Amerika und Deutschland haben sie Firmen erpresst. Zwölf Täter haben die Ermittler identifiziert. Sie stammen aus Deutschland, der Ukraine, Russland, Kenia, aber auch aus Serbien und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Insgesamt wurden 20 Server in Deutschland, Großbritannien und den USA beschlagnahmt, vier Firmen, die die Erpresser gerade ausgespäht hatten, haben die Ermittler rechtzeitig warnen können.
Wie viele Firmen von dem Netzwerk erpresst wurden, steht noch nicht fest. Jetzt werden erst mal Daten gesichtet und gesichert und es wird nach weiteren Tätern ermittelt.