Eine Bamberger Heiratsschwindlerin ist jetzt zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren verurteilt worden. Dabei ist die Sache mit dem Heiratsschwindel laut Fränkischer Tag nur ein Nebenprodukt der Ermittlungen von Zoll und Steuerfahndung gegen die 45-jährige Frau.
Sie ist selbständige Moderatorin auf mehren Dating- und Erotikplattformen, hat aber das Gewerbe nicht angemeldet und Einkommen aus diesem „Büroservice“ nicht versteuert. Zoll und Steuerfahndung waren der Frau auf den Fersen. Eine Mitarbeiterin hat sie gar nicht angemeldet. Entsprechend ist sie vor der Wirtschaftsstrafkammer in Hof wegen Steuerhinterziehung und Förderung der Schwarzarbeit verurteilt worden.
Bei Durchsuchungen hat man Daten zu Heiratsschwindeleien gefunden und die Frau wurde wegen gewerbsmäßigen Betrugs in 88 Fällen verurteilt. Ein Opfer ist ein Bayreuther. Die Frau hatte ein Bild ihrer 18-jährigen Tochter verwendet, die im gleichen Gewerbe tätig ist. Damit hat sie den 38-jährigen Opfer aus Bayreuth vier Jahre lang glauben gemacht, dass die Online-Bekanntschaft ihn heiraten werde und ihm nach und nach fast 100.000 Euro aus der Tasche gezogen. Wie viele Opfer es tatsächlich gibt, bleibt wohl im Dunkeln, denn die Frau hatte schon etliche Daten gelöscht, als die Ermittler bei ihr auftauchten.