Von der Politik regelrecht ignoriert fühlt sich das Handwerk in Oberfranken. Handwerkskammerpräsident Matthias Graßmann hat das gestern bei der HWK-Vollversammlung in Kronach an einem Beispiel deutlich gemacht. In den letzten Wochen seien eine große Zahl von Gesetzentwürfen bei der Handwerkskammer zur Stellungnahme eingegangen. Graßmann sagt, oft habe man da den Eindruck, als hätten die Vordenker keinerlei Bezug zum Handwerk und wüssten wenig davon.
Die oberfränkischen Handwerker wollen den Spieß jetzt umdrehen und haben ein Positionspapier erarbeitet, das gestern in Kronach vorgestellt worden. Die Kammer hat aufgelistet, was die Handwerker brauchen, und die Liste ist lang.
Darauf steht allgemeines, wie weniger Bürokratie und mehr Digitalisierung, aber auch die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale und einen intelligenten ÖPNV-Ausbau in Oberfranken für die Mobilität der Azubis.
Der Chef der Industrie- und Handelskammer für Oberfranken, Michael Waasner, war gestern Gast bei den Handwerkern in Kronach. Er hat den Schulterschluss betont. Man werde gemeinsam gegen Innovationsfeindlichkeit und für eine wirtschaftsfreundliche Politik kämpfen.