Der Mordprozess im Fall der getöteten Blumenverkäuferin in Lichtenfels wurde am Mittwoch vor dem Landgericht Coburg fortgesetzt. Angeklagt ist ein 18-Jähriger, der bereits gestanden hat, den Blumenladen überfallen zu haben, um an Geld für einen Angelkurs zu kommen. Wie der Gerichtssprecher Timm Hain mitteilt, wurden am Mittwoch die Plädoyers verlesen. Die Staatsanwaltschaft fordert demnach den angeklagten wegen Mordes in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge zu einer Jugendstrafe von zehn Jahren zu verurteilen. Die Beweisaufnahme habe ergeben, dass der Angeklagte die Frau zielgerichtet umgebracht habe, um an die Tageseinnahmen des Blumenladens zu gelangen.
Der Verteidiger wiederum sagte, dass der Angeklagte den Plan gehabt habe einen Raub zu begehen, aber nicht einen Menschen zu töten. Demnach habe sich der 18-Jährige des Totschlags in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge schuldig gemacht. Deswegen halte er die höchstmögliche Jugendstrafe von zehn Jahren für nicht angemessen. In der Strafe müsse die frühzeitige Entlassung des Angeklagten und dessen positive Entwicklung bis zur Tat berücksichtigt werden. Und das trotz schwieriger Familienverhältnisse. Der Angeklagte entschuldigte sich am Mittwoch für die Tat.
Der Prozess wird am nächsten Dienstag fortgeführt. Dann wird vermutlich das Urteil verkündet.