Es ist eine drastische Leistungskürzung für die Patienten – das sagt der Kulmbacher Apotheker und Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbandes Hans-Peter Hubmann zu den Reformplänen für Apotheken von Gesundheitsminister Lauterbach. Der möchte unter anderem flexiblere Öffnungszeiten für die Apotheken und auch die Telepharmazie stärken.
Der Kernpunkt ist wirklich, dass es Apotheken ohne den anwesenden Apotheker, ohne die anwesende Apothekerin geben soll. Und wenn der Apotheker/die Apothekerin nicht mehr in der Apotheke ist, sondern nur eine erfahrene PTA (Pharmazeutisch-technische Assistentin), wie es so schön heißt, dann ist hier die Qualität deutlich schlechter.
Die PTAs würden gute Arbeit leisten, könnten Apotheker aber nicht ersetzen, ergänzt Hubmann. Durch die neuen Reformen müsste ein Apotheker nämlich nur noch acht Stunden in der Woche in der Apotheke vor Ort sein. Stattdessen soll es auch mehr Videoangebote für Patienten geben.
Hubmann würde sich von den Reformen wünschen, dass die Apotheker mehr Handlungsfreiheit bekommen. Beispielsweise bei der Abgabenreihenfolge von Medikamenten. Außerdem sollte nach über 20 Jahren wieder das Honorar erhöht werden, so Hubmann.
Protesttage, wie im vergangenen Jahr, wird es erstmal nicht geben. Jetzt versuche man die Abgeordneten davon zu überzeugen Druck auf den Gesundheitsminister zu machen, damit der Entwurf geändert wird. Sollte das nicht funktionieren, werde es wieder Proteste geben, kündigt Hubmann an.