Migrationspolitik

Schwarz-Grün in NRW einigt sich auf großes Sicherheitspaket

11. September 2024 , 10:27 Uhr

CDU und Grüne haben sich in Nordrhein-Westfalen auf ein großes Sicherheitspaket und schärfere Abschieberegeln geeinigt. Es enthält Dutzende von Maßnahmen.

Knapp drei Wochen nach dem Terroranschlag von Solingen hat sich die schwarz-grüne Regierungskoalition von Nordrhein-Westfalen auf ein umfangreiches Sicherheitspaket geeinigt. Es sieht mehr Polizeibefugnisse und schärfere Abschieberegeln vor. «Wir lassen den Worten Taten folgen», sagte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) im Landtag. «Wir werden die Befugnisse unserer Sicherheitsbehörden ausweiten.» 

In Solingen hatte am 23. August ein Mann auf einem Stadtfest drei Menschen mit einem Messer getötet und acht weitere verletzt. Der mutmaßliche Täter, ein 26-jähriger Syrer, sitzt in Untersuchungshaft. Er hätte eigentlich schon vergangenes Jahr abgeschoben werden sollen, was aber scheiterte. Die Terrorgruppe Islamischer Staat hatte den Anschlag für sich reklamiert. 

Mehr Rechte bei der Fahndung und Einsatz Künstlicher Intelligenz

Das Reformpaket in NRW besteht aus Dutzenden Maßnahmen wie einer Stärkung des Verfassungsschutzes, der stärkeren Überwachung potenzieller Extremisten und einem besseren Datenaustausch der Behörden. Wüst sprach von einer doppelten Zäsur, denn nach dem Anschlag von Solingen sei erstmals eine rechtsextreme Partei stärkste Kraft in einem Landtag geworden. Das Landeskabinett hatte das Sicherheitspaket am Dienstag beschlossen.

Unter anderem sollen die Ermittler mehr Rechte bei der Fahndung nach radikalen Islamisten im Internet bekommen, für die auch Künstliche Intelligenz eingesetzt werden soll. Die Befugnisse des Verfassungsschutzes bei der Telekommunikationsüberwachung sollen gestärkt werden. So soll er auch Zugriff auf verschlüsselte Messengerdienste bekommen.

Quelle: dpa

Deutschland Landtag Migration Nordrhein-Westfalen Regierung Terrorismus

Das könnte Dich auch interessieren

26.08.2024 «Terrorismus gegen uns alle» - und was nun? Der tödliche Messeranschlag in Solingen hat die Menschen tief verunsichert. Die Politik will Handlungsfähigkeit beweisen. Aber wie? 12.09.2024 Bundestag berät über Maßnahmen für mehr Sicherheit Nach dem Terroranschlag von Solingen mit drei Toten und acht Verletzten hat die Koalition Maßnahmen zur Verbesserung der inneren Sicherheit vorgelegt. Jetzt ist der Bundestag an der Reihe. 04.09.2024 Anwälte von Solingen-Angreifer bedroht Bei einem Attentat in Solingen starben drei Menschen. Tatverdächtig ist ein Syrer. Eine Anwaltskanzlei aus Dresden, die den Mann im Asylverfahren vertrat, wurde nun Ziel einer gruseligen Bedrohung. 01.09.2024 Wüst nach Solingen-Anschlag für Debatten «ohne Scheuklappen» Die Terrortat vom 23. August schockiert. Solingen trauert. Politik, die Stadt und Betroffene gedenken der Opfer. NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst mahnt politische Konsequenzen an.