Eine Zeit lang war jedes Zimmer belegt, die Kapazität erschöpft. Das Kulmbacher Tierheim bekommt heuer ungewöhnlich viele trächtige Katzen. Die Zahl an Tieren, die sie in diesem Jahr bereits aufgenommen haben, erreichen sie sonst erst im Oktober. Tierheimleiterin Angelika Enzmann:
Also ich könnte mir vorstellen, dass es trotzdem Nachwehen von Corona sind. Das viele angeschaffte Tiere nicht mehr gewollt sind und herrenlos umherirren. Zum Anderen glaube ich auch, dass es die gestiegenen Tierarztkosten sind, die sich irgendwann bemerkbar machen.
Die Kastration einer Katze kostet rund 200 Euro. Das Problem: die Tiere sind nach wenigen Monaten geschlechtsreif, vermehren sich schnell und dadurch verbeiten sich Krankheiten.Deswegen bittet Enzmann darum herrenlose Katzen beim Tierheim zu melden. Dann kann das Tier kastriert werden, bevor es sich weiter vermeht und das Tierheim mehr Arbeit und Kosten hat.
Enzmann und der gesamte Kulmbacher Tierschutzverein sind deswegen für eine Kastrationspflicht für Katzen, die Kommunen in Bayern verordnen können.
Aus dem Veterinärsamt heißt es auf Anfrage, dass so eine Pflicht nur verhältnismäßig wäre, wenn die Kastration herrenloser Katzen über mehrere Jahre keinen Erfolg habe. Dazu erhebt das Amt aktuell Daten.
Wegen der vielen verwilderten Katzen hat das Kulmbacher Tierheim ein extra Spendenkonto eingerichtet. Die Infos stehen auf der Website des Tierheims. Wer also helfen will, kann Geld spenden oder sich freiwillig beim Tierheim engagieren, um beispielsweise bei Kastrationsaktionen zu helfen.