Rettung im Schwarzwald

Wildtierkamera führt Retter zu vermisstem Jungen

19. März 2025 , 13:14 Uhr

Eine Kamera für den Einsatz in der Natur spielt bei der dramatischen Suche nach einem Zweijährigen eine zentrale Rolle. Bei der Rettung im Schwarzwald gab es glückliche Umstände.

Eine erst kurz zuvor aufgestellte Wildtierkamera im Schwarzwald hat Polizei und Retter auf die Spur eines vermissten zweijährigen Jungen geführt. Das Kind wurde nach stundenlanger nächtlicher Suche an einem Wegesrand angetroffen, etwa 1,2 Kilometer entfernt von seinem Zuhause in Hornberg (Ortenaukreis). Die Ordnungshüter sprachen von einem «entscheidenden Hinweis» durch einen Jäger, der den Jungen auf der Wildkamera entdeckt hatte. Danach wurde die Suche neu ausgerichtet. 

Der Apparat für Tierfotos sei erst wenige Stunden zuvor im Wald installiert worden, sagte der Hornberger Rathauschef Marc Winzer der Deutschen Presse-Agentur. «Man hat die Kamera einfach mal angeschaut, es war dann zufällig der Junge darauf», fügte der parteilose Lokalpolitiker hinzu. «Das war quasi das Glück der Fleißigen.» Die Schwarzwaldgemeinde hat etwa 4.200 Einwohner.

Junge war unverletzt

Der Junge wurde nach Abschluss der großangelegten Suchaktion am späten Dienstagabend unverletzt im Wald gefunden. Ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera entdeckte das Kind, wie die Polizei berichtete. «Das hat alle Einsatzkräfte bewegt», resümierte ein Polizeisprecher.

Der Junge hatte demnach auf dem Anwesen der Familie am Rande des Hornberger Ortsteils Niederwasser gespielt und sich dann möglicherweise selbstständig in das nahegelegene Waldstück aufgemacht.

500 Helfer im Einsatz

Rettungskräfte von Feuerwehr, Polizei und Deutschem Roten Kreuz (DRK) waren auf den Beinen. Neben zwei Hubschraubern wurden auch Drohnen eingesetzt. Zudem beteiligten sich rund 200 freiwillige Helfer und mehr als 50 Führer von Rettungshunden an der etwa sechsstündigen Suche. Insgesamt waren nach Polizeiangaben knapp 500 Helfer im Einsatz.

Polizei: Ausgangslage war besorgniserregend

«Die Ausgangslage war besorgniserregend: Wald, Dunkelheit, Kälte. In allen Köpfen spukte der Gedanke an ein hilfloses Kind», teilte die Polizei mit. Rasch sei alles mobilisiert worden, um den Jungen zu finden. Aus der Luft wurde ein Areal von etwa zweieinhalb Quadratkilometern abgesucht. Auch Taucher wurden gerufen, da sich im Wald zwei Gewässer befinden. Die örtliche Polizei lobte den Zusammenhalt der Bevölkerung.

Quelle: dpa

 

Baden-Württemberg Deutschland Notfall Polizei

Das könnte Dich auch interessieren

15.03.2025 Tödlicher Schuss: 70-Jähriger soll Polizei bedroht haben Bei einem Polizeieinsatz in Dortmund haben die Beamten einen 70-Jährigen erschossen. Nun wird bekannt: Der Mann soll die Einsatzkräfte mit einem Messer bedroht haben. 14.03.2025 Polizei setzt Schusswaffe ein - 70-Jähriger stirbt Bei einem Großeinsatz in Dortmund gibt die Polizei einen Schuss ab. Ein Mann wird schwer verletzt. Er kann nicht gerettet werden und stirbt noch am Einsatzort. Viele Fragen sind noch ungeklärt. 13.03.2025 Verfassungsbeschwerde gegen Mängel im Rettungsdienst In gesundheitlich kritischen Fällen sollten Rettungswagen und Notärzte rasch zur Stelle sein. Doch es gibt deutliche Unterschiede in Deutschland. Das möchten Experten nicht länger hinnehmen. 04.04.2025 Salzkaramell-Schokolade wegen Salmonellen zurückgerufen Bei einer «Salted Caramel Vollmilchschokolade» werden Salmonellen festgestellt. Das Produkt wird zurückgerufen. Was ist zu beachten?