Nach der Münchner Attacke: Verdi stellt sich gegen Politisierung und Anfeindungen

Der Schock sitzt tief nach der Attacke eines jungen Afghanen gestern auf einen Demonstrationszug von Verdi in München. Heute Vormittag will die Münchner Polizei erste Ermittlungsergebnisse bekannt geben. Bundespräsident Steinmeier hat sich in München zu einer Gedenkstunde angekündigt.
Bei Verdi überlegt man, wie man mit den geplanten Warnstreiks im öffentlichen Dienst weiter macht. In Berlin und Brandenburg wurden sie abgesagt, eine Kundgebung in Bayreuth heute Vormittag wurde zur stillen Mahnwache umfunktioniert.
Tina Karimi-Krause, Sprecherin von Verdi Oberfranken-Ost, sagt, für die Verbesserung von Arbeitsbedingungen auf die Straße zu gehen, sei durch unser Grundgesetz geschützt. Dass die Kolleginnen und Kollegen in diesem Moment angegriffen werden, sei unvorstellbar.
Gleichzeitig wehrt sich die Verdi-Sprecherin dagegen, dass der Angriff von gestern politisiert wird. Man lasse sich nicht spalten. Bei Verdi seien Beschäftigte aus vielen verschiedenen Ländern organisiert und man lasse nicht zu, dass migrantisierte Kolleginnen und Kollegen Anfeindungen ausgesetzt würden und Angst haben müssen auf die Straße zu gehen.
Die Gewerkschaft ver.di kündigt an, entsprechende Versuche der Instrumentalisierung oder jegliche Form rechtsextremen oder menschenverachtenden Verhaltens mit einem sofortigen Platzverweis zu ahnden. Weiter wird darum gebeten, parteipolitischen Fahnen oder Sichtbarkeit zu unterlassen.