Seit Jahren gehamstert: Leitender Beamter wegen Untreue vor Gericht
Wegen gut 100 Fällen von Untreue und Unterschlagung steht der ehemalige Geschäftsleiter der Staatsanwaltschaft in Bamberg vor Gericht. In seinem Haus, im Büro im Heizungskeller, sogar auf dem Dachboden des Hauses seiner Mutter sind laut Bayerische Rundschau bei Durchsuchungen unzählige Gegenstände aufgetaucht, die der 59-Jährige einfach mitgenommen oder sogar bestellt und über die Staatsanwaltschaft bezahlt hatte.
Ein ungewöhnlicher Fall. Wasserkocher, noch original verpackt, unzählige Computertastaturen, 3.000 Klebezettel, Fotopapier, Uhren, viele Messerblocks, Servierschalen, mehrere Taschenrechner – er hat gehamstert was ging. Glühweinkocher, Wassersprudler, so ziemlich alles konnte der ehemalige Geschäftsführer gebrauchen. Gehortet hat er es zu Hause. Beamte sprachen vor Gericht von mehreren Busladungen an Sachen, die man sichergestellt hat.
Insgesamt sollen die unterschlagenen Gegenstände nicht mehr als 10.000 Euro wert sein. Für den inzwischen suspendierten Beamten geht es um eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren und ein Disziplinarverfahren nach dem Beamtenrecht. Am Donnerstag soll ein Psychiater sein Gutachten abgeben.