Geringere Karpfenernte erwartet: die oberfränkische Delikatesse holt sich oft der Otter
In Oberfranken gibt es nach aktuellen Schätzungen rund 170 Fischotter. Die stehen unter Naturschutz und machen den Teichwirten so massiv zu schaffen, dass die Staatsregierung den Abschuss des Fischotters unter Auflagen ermöglichen will, dagegen gibts aber Klagen.
Zum Start in die Karpfensaison machen Oberfrankens Teichwirte jetzt klar, dass die Ernte unterdurchschnittlich sein und der Karpfen im Lokal damit teurer wird, auch wegen des Fischotters. Teichwirt Dominik Mösch bewirtet mehrere Teiche im Landkreis Kulmbach, unter anderem bei Hermes.
Einmal frisst er extrem viel aus den Teichen heraus. Und es sterben ganz ganz viele Fische durch diesen Stress, die sie im Winter haben. Sie verbrauchen beim Flüchten vorm Otter Energie, können sich aber nicht mehr erholen, weil die Nahrung fehlt. Die verhungern eigentlich dann, ein großer Teil sogar.
Teichwirt Mösch spricht von 25 Prozent Verlust und steht damit in der Region noch gut da. Manche haben bis zu 80 Prozent Verlust. Bezirkstagspräsident Henry Schramm spricht von immer schwieriger werdenden Rahmenbedingungen und davon, dass die Karpfenteichwirtschaft ein wichtiges Kulturgut sei.