Tipp auf Kinderschänder kam aus den USA: 38-jähriger Kulmbacher muss mit langer Haftstrafe rechnen

Im Verfahren gegen einen 38-jährigen Kulmbacher wegen Kindsmissbrauchs und Besitz und Herstellen kinderpornografischer Videos haben gestern Polizisten von der Ermittlungsarbeit berichtet. Deutlich wurde laut Nordbayerischer Kurier, dass es gegen den Angeklagten bereits 2021 Ermittlungen gab, die eingestellt wurden. Die Ermittler zeichneten den langen Weg nach, wie sie wegen seiner ins Internet hochgeladenen Kinderpornos einen Hinweis einer amerikanischen Organisation auf den Mann erhalten und dann nach dem inzwischen untergetauchten 38-Jährigen gesucht haben. Bis er im Mai vergangenes Jahr festgenommen wurde, hatte er offenbar im Raum Hamburg und Lübeck im Auto gelebt, hatte mehrere Handys, Computer und USB-Sticks bei sich, auf denen unzählige Daten gespeichert waren.
Der Angeklagte hatte offenbar bei einer Alleinerziehenden in Kulmbach zumindest zum Teil gelebt, den Ersatz-Papa gespielt, sich mit den Kindern beschäftigt und sogar mit ihnen gebadet. Nach und nach gab es immer mehr Übergriffe, die Kinder musste beim Kartenspielen Sonderaufgaben erledigen, sich ausziehen, Handlungen aneinander vornehmen, wurden gefilmt oder mussten den Angeklagten filmen, wie er sich selbst befriedigte. Es klang durch, dass eine der Mütter zumindest etwas geahnt haben muss, weil sie kinderpornografische Zeichnungen bei dem 38-Jährigen gefunden hatte.
Der Angeklagte hat den Missbrauch der Kinder gestanden, zu seinem Motiv gibt er keine Auskunft.
Am Freitag sollen in dem Verfahren die Gutachter gehört werden. Dabei geht es auch um die Gefährlichkeit des Mannes und entsprechend um eine zu erwartende Haftstrafe. Kommende Woche soll das Urteil gesprochen werden.