Unfall auf Bayreuther Frühlingsfest: viele Kontrollen vorab

Nach dem schweren Zwischenfall auf dem Bayreuther Frühlingsfest gestern Abend (21.4.) beim Kettenkarussell gehen die Ermittlungen der Kripo weiter. Wegen eines technischen Defekts am Kettenkarussell sind sechs Menschen verletzt worden – darunter auch Kinder. Beim Absenken der Gondeln hat das Karussell offenbar nicht wie geplant abgebremst. Die Folge: Mehrere Gondeln prallten mit voller Wucht gegen die Reklameschilder des Fahrgeschäfts. Ein Gutachter soll klären, wie es zu dem gefährlichen Defekt hatte kommen können. Kontrollen der Fahrgeschäfte hat es im Vorfeld einige gegeben, sagt Gudrun Sommerer Vorständin des Schaustellerverbands:
Jede Anlage, egal ob klein oder groß, bekommt im Sechsjahresturnus eine ganz große Abnahme. Das heißt, es wird jede Schraube, jeder Splint, jede Schweißnaht kontrolliert – auf Herz und Nieren. Das dauert auch mehrere Tage. Wenn nur ein kleiner Teil von einem Ausleger zum Beispiel kaputt ist, muss der ganze Ausleger ausgewechselt werden. Und dann ist jedes Jahr vom TÜV Süd eine große Abnahme nochmal, bei der ebenfalls wirklich alles nachgeprüft wird. Das nächste Prozedere ist dann die örtliche Bauabnahme. Wenn hier in Bayreuth ein Fahrgeschäft aufgebaut wird, kommt die Abnahme und kontrolliert, ob alles passt, schaut alles nach und wenn die den Stempel ins Baubuch geben, dann dürfen sie aufmachen. Haben sie ihn nicht, bleibt es geschlossen. Dieses Fahrgeschäft, an dem das Unglück passiert ist, hat den Stempel im Baubuch gehabt.
Die Polizei bittet weiter um Mithilfe: Wer Fotos oder Videos vom Unfall oder dem Kettenkarussell hat, soll diese über ein spezielles Upload-Portal hochladen.
Die Schausteller haben zusammen mit dem Bayreuther Oberbürgermeister Thomas Ebersberger und dem Ordnungsamt beschlossen, dass das Frühlingsfest weitergehen soll. Morgen (23.04.) findet wie geplant der große Familientag statt.